Schon bei Rot-Weiss Essen war Vinko Sapina ein Mann klarer Worte - dieses Credo hat der 28-Jährige nach seinem Wechsel von Dynamo Dresden beibehalten.
"Wir haben es uns anders vorgestellt – vom Ergebnis her und auch von der Art und Weise", ärgerte er sich gegenüber der Sächsischen Zeitung, nachdem sein Team am Wochenende ein Testspiel gegen den Regionalligsten Chemnitzer FC mit 0:1 verloren hatte. "Was die Intensität betrifft, war es zu wenig. Und bei unseren Abläufen müssen wir in der vierten Vorbereitungswoche weiter sein. Da sollte jeder einzelne selbstkritisch sein und sich hinterfragen."
Zwar solle man die Niederlage nicht zu hoch hängen. Allerdings war es bereits die zweite gegen ein Team aus einer tieferen Liga nach dem 1:2 gegen Hessen Kassel. Da werden sich Dresdener steigern müssen in der Generalprobe gegen Jahn Regensburg am Samstag (14 Uhr) und vor allem beim Saisonstart bei Viktoria Köln (4. August) eine Woche darauf.
Womöglich trägt Sapina dann sogar die Kapitänsbinde. Er gilt als einer von mehreren Anwärtern auf das Amt - neben dem bisherigen Kapitän Stefan Kutschke, Tim Schreiber, Niklas Hauptmann und Lukas Boeder.
"Das wichtigste Kriterium ist noch immer Leistung", erklärte Trainer Thomas Stamm gegenüber Tag24. "Im Optimalfall sollte er durch gute Leistungen auffällig sein und eine Mannschaft charakterlich mitprägen." Ein offenes Ohr und gutes Gespür für Menschen seien ebenfalls wichtige Faktoren. "Da kommen ein paar Jungs infrage."
Dass der Coach auch über Sapina nachdenkt, liegt eigentlich auf der Hand - bei RWE stieg der Mittelfeldmann nur wenige Monate nach seiner Ankunft zum Kapitän auf, nachdem Felix Bastians suspendiert worden war. Das weiß man in Dresden zu schätzen: "Er hat als Kapitän in Essen seinen Führungsstil unter Beweis gestellt und ist in der Mannschaft mit Leistung vorangegangen", lobte Geschäftsführer Sport Thomas Brendel bei der Verpflichtung des Deutsch-Kroaten.